Rückblick 

Im 3. Quartal 2024 war die Performance der Anlageklassen uneinheitlich. Mit Ausnahme Japans stiegen die Aktienkurse das vierte Quartal in Folge, was auf den Optimismus hinsichtlich einer möglichen Lockerung der Geldpolitik zurückzuführen war. Aktien aus Schwellenländern schnitten besser ab als solche aus Industrieländern, was vor allem auf die Konjunkturmaßnahmen in China zurückzuführen war. Innerhalb der Schwellenländer führten die asiatischen Länder die Gewinnerliste an, während Aktien aus der Eurozone hinterherhinkten. Bei den festverzinslichen Wertpapieren waren die Kreditmärkte volatil, beendeten das Quartal jedoch leicht im Plus. Die Renditen von US-Staatsanleihen fielen im Quartalsverlauf, und die Federal Reserve senkte die Zinsen um 50 Basispunkte, was die Erwartungen einer sanften Landung verstärkte. Die Europäische Zentralbank und die Bank of England nahmen eine vorsichtigere Haltung ein. Gold entwickelte sich positiv, unterstützt durch einen schwächeren US-Dollar und sinkende Renditen bei Staatsanleihen, und erreichte am Ende des dritten Quartals neue Höchststände. Rohstoffe waren volatil: Zunächst fielen sie aufgrund von Befürchtungen über eine schwache Nachfrage, erholten sich dann jedoch angesichts geopolitischer Spannungen und der Hoffnung auf bessere US-Konjunkturdaten. An den Devisenmärkten verlor der US-Dollar gegenüber den Währungen der G10-Länder und der Schwellenländer an Wert, da die Erwartung von Zinssenkungen den Dollar belastete. Der Yen und andere asiatische Währungen legten zu, unterstützt durch Zinsdifferenzen und politische Stimulus-Maßnahmen in China. Insgesamt war das 3. Quartal 2024 durch eine vorsichtige, aber positive Performance in allen Anlageklassen in einem sich verändernden makroökonomischen Umfeld gekennzeichnet.

Ausblick

Die Marktteilnehmer rechnen weiterhin mit einer „sanften Landung“ der Weltwirtschaft. Dabei dürften vor allem sinkende Inflationsraten helfen, die Realeinkommen zu stabilisieren, was wiederum den Weg für Zinssenkungen der großen Zentralbanken ebnen könnte – ausgenommen Japan. Im Laufe des Jahres 2025 erwarten wir eine Lockerung der Geldpolitik, die das Wirtschaftswachstum fördern dürfte. Die US-Notenbank (Fed) hat bereits einen Zinssenkungszyklus begonnen und nun verfolgen alle großen G7-Zentralbanken eine lockerere Politik. Nachdem die Fed im September die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt hat, gehen wir von weiteren Zinssenkungen und einem Ende des Zyklus im Jahr 2025 aus. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat im September wie erwartet die Zinsen gesenkt, sie muss jedoch angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks im Dienstleistungssektor die Teuerungsraten im Euroraum im Fokus behalten. Die Wachstumsaussichten für China haben wir aufgrund schwächerer Daten leicht nach unten korrigiert. Trotz jüngster Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik bleibt die Binnennachfrage schwach, was zusätzliche fiskalische Anreize nötig macht. Eine Belebung der Wirtschaft wird sich daher nicht allein über die Geldpolitik erzielen lassen. Am Anleihemarkt dürften die Renditen sicherer Staatsanleihen am langen Ende der Zinskurven leicht steigen oder stabil bleiben, da die Erwartungen an Zinssenkungen möglicherweise zu optimistisch sind. Gleichzeitig könnten Haushaltsdefizite stärker in den Fokus rücken. Auf der anderen Seite bietet das anhaltende Wachstum der US-Wirtschaft Potenzial für leicht positive Renditen bei risikoreichen Anlagen. Vor diesem Hintergrund wurden die Prognosen für die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen zum Jahresende 2025 nach unten angepasst und den Ausblick für den S&P 500 angehoben. Die geopolitischen Risiken sind zwar gestiegen, haben jedoch noch nicht das Ausmaß erreicht, das zu einer deutlichen Marktreaktion führen würde.

Rückblick

Im dritten Quartal 2024 sanken die Renditen von Staatsanleihen der Eurozone über die gesamten Restlaufzeiten hinweg, was insbesondere kürzeren Laufzeiten zugutekam, wobei Italien die Kernmärkte übertraf. Die Kurve der deutschen Bundesanleihen veranschaulichte bedeutende Entwicklungen: Die Renditen für 30-jährige Anleihen lagen zunächst bei 2,25 Prozent, stiegen bis Mai auf über 2,80 Prozent und fielen bis Ende September jedoch wieder auf etwa 2,50 Prozent. Die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen erreichten im Mai einen Höchststand von über 2,70 Prozent und schwankten bis zum Quartalsende zwischen 2,10 Prozent und 2,20 Prozent. Die kurzfristigen Renditen, insbesondere die für 2-jährige Bundesanleihen, stiegen im Mai auf 3,10 Prozent, bevor sie aufgrund von Marktturbulenzen und Änderungen der EZB-Politik auf unter 2,10 Prozent fielen. Die Inversion der deutschen Zinsstrukturkurve schwächte sich ab und verlagerte sich von sieben Jahren am Ende des zweiten Quartals auf drei Jahre am Ende des dritten Quartals. Die Zinsstrukturkurve ist ein grafischer Verlauf, der die Zinssätze von festverzinslichen Wertpapieren über verschiedene Laufzeiten hinweg darstellt. Bei den Renditeaufschlägen engten sich ausgewählte europäische Anleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen ein, wobei Italien mit 132 Basispunkten die größte Spanne aufwies, während auch Griechenland, Portugal und Spanien eine Einengung verzeichneten. In Nordamerika richtete sich die Aufmerksamkeit auf den Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) und sein Treffen in Jackson Hole, nachdem andere Zentralbanken die Zinsen gesenkt hatten. Die Fed behielt ihren Zielsatz von 5,25–5,50 Prozent bei, deutete jedoch eine mögliche Normalisierung der Zinssätze an. In der Folge sanken die Renditen von US-Staatsanleihen, was zu Volatilität an den Kreditmärkten führte, wo sich die Renditeaufschläge von Anleihen guter bis sehr guter Qualität (Investment-Grade) ausweiteten, später jedoch aufgrund der starken Nachfrage nach Neuemissionen wieder schrumpften. Auf der US-Notenbanksitzung im September wurde überraschend eine Zinssenkung um 50 Basispunkte beschlossen, wobei es unter den Mitgliedern zu internen Meinungsverschiedenheiten kam. Die europäischen Kreditmärkte zeigten sich angesichts makroökonomischer Unsicherheiten volatil, doch sowohl die Investment-Grade- als auch die Hochzinsmärkte schlossen aufgrund der starken Investorennachfrage mit engeren Renditeaufschlägen ab. Die anfängliche Ausweitung der Renditeaufschläge nach den französischen Wahlen kehrte sich um, als das Vertrauen zurückkehrte. Im August kam es zu einer kurzen Ausweitung im Zusammenhang mit der schlechten Aktienperformance, doch im September verbesserte sich die Stimmung und stabilisierte die Renditeaufschläge trotz anhaltender Unsicherheiten. Die Schuldtitel der Schwellenländer schnitten besser ab und erholten sich inmitten geopolitischer Spannungen und einer gemäßigten Wende der globalen Zentralbanken. Hochverzinsliche Schuldtitel, insbesondere aus Ägypten, der Türkei und Südafrika, verzeichneten erhebliche positive Veränderungen, während die Performance Lateinamerikas unter lokalen Risiken litt. Insgesamt zeigte das dritte Quartal Unterschiede zwischen den Regionen, die von lokal wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen beeinflusst wurden.

Ausblick

Die EZB bleibt angesichts hartnäckiger Inflation weiterhin vorsichtig, während die Fed angesichts ihres Fokus auf die Wirtschaft voraussichtlich nicht auf kleine positive Überraschungen bei der Inflation reagieren wird. Die Wirtschaft der europäischen Peripherieländer entwickelt sich weiterhin gut, jedoch bremsen strukturelle Probleme in Deutschland das Wachstum. Auch die hohe Sparneigung der Verbraucher wirkt sich negativ auf die Konsumaussichten in Europa aus. In den USA bleibt das Wirtschaftswachstum stabil, allerdings wächst die Sorge um den Arbeitsmarkt. Die Rückkehr der „Fed-Garantie“ scheint eine Reaktion auf die Entwicklungen am Arbeitsmarkt zu sein. In China sind die Wachstumsaussichten schwach, was bei einer Ankurbelung des Fertigungssektors zu einem globalen Preisdruck führen könnte. Die EZB bleibt auf einem vorsichtigeren Kurs, was dazu führt, dass die kurzfristigen Euro-Zinsen gegenüber den USA trotz schwacher Wirtschaftsdaten höher bleiben. Die britische Notenbank (BoE) rechnet aufgrund schlechter makroökonomischer Daten nur mit einer schrittweisen und begrenzten Zinssenkung, während die japanische Notenbank (BoJ) an ihrem Kurs festhält. Am Kreditmarkt konzentrieren wir uns weiterhin auf Sektoren und Regionen mit guten technischen Daten und attraktiven Bewertungen. Die Fundamentaldaten der Unternehmen sind insgesamt robust. Unser Ansatz besteht darin, am kurzen Ende der Zinskurve zu bleiben und auf stabile Zinserträge mit begrenztem Risiko zu setzen. Angesichts der geringen Rezessionsrisiken und der Bemühungen der Fed um eine sanfte Landung sehen wir den Kreditmarkt positiv. Historisch haben sich Schwellenländer gut entwickelt, wenn die Fed ihre Zinserhöhungen beendet oder sogar mit Zinssenkungen begonnen hat. In diesen Märkten werden aufgrund des aktuellen Zinsniveaus eher Anleihen mit kurzen Restlaufzeiten bevorzugt.