Märkte & Trends 9/2024

Fokus-Thema:
Die Zinsfrage

Vom Kleingeld zum Vermögen: das Geheimnis des Zinseszinseffekts

Schon gewusst?

Aktienrückkäufe: Funktionsweise und Vorteile für Aktionäre

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Märkte im Überblick

 

Kapitalmarktindizes 13.09.2024* + / - Ultimo Vormonat  + / - Jahresbeginn

Aktien Deutschland (DAX®)

18.699,40 +2,84 +11,63

Aktien Europa (EURO STOXX® 50)

4.843,99 +0,75 +7,13

Aktien Europa (S&P 500 COMPOSITE) (PRICE INDEX)

5.543,22 -1,56 16,21

Aktien Welt (MSCI WORLD) $ (PRICE INDEX)

5.626,02 +1,49 +17,95

Umlaufrendite Anleihen Deutschland 9-10 Jahre

+2,30 -0,10 -0,20
Währung Euro/US-Dollar 1,11 +0,96 +0,38

*Bei der 9-10Y Umlaufrendite ist der aktuellste Stand der Vormonat (15.08.2024); bzw. seit Jahresanfang der Wert zur Mitte des Vormonats; d.h. Mitte Dezember 2023

Quelle: Refinitiv, Werte seit Jahresbeginn und zur letzten Monatsmitte in Prozent.

DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG

EURO STOXX® ist eine eingetragene Marke von STOXX Limited

Anlageklassen im Überblick

Ein „Soft Landing“ bleibt das Basisszenario, mit einer allmählichen Verlangsamung des Wachstums und einer Fortsetzung des Trends hin zu niedrigeren Inflationsraten. Die Fed senkte im September den Leitzins mit einem ungewöhnlich großen Schritt um 50 Basispunkte. Die EZB hat den Einlagenzins im September zum zweiten Mal im Kalenderjahr gesenkt. Dieser Zinsschritt betrug 25 Basispunkte, sodass der EZB-Einlagezins nun bei 3,50 Prozent notiert. Auch die beiden anderen Leitzinssätze wurden gesenkt. Hinsichtlich des Gesamtumfangs der Zinssenkungen für 2024 ist die MEAG vorsichtiger als die Marktteilnehmer. Die Renditen sicherer Investments mit langen Laufzeiten, z. B. Staatsanleihen, dürften bis zum Jahresende steigen. Gleichzeitig könnten höhere Zinssätze das Aufwärtspotenzial für risikoreiche Anlagen begrenzen. 

Anlageklassen  Kommentar
Aktien

Die MEAG ist nach wie vor der Ansicht, dass die aktuellen Bedingungen für die globalen Aktienmärkte günstig erscheinen. Das robuste wirtschaftliche Umfeld spiegelt sich in einer über dem historischen Durchschnitt liegenden Gewinnsaison wider, wobei besonders die USA hervorstechen. Dort übertrafen etwa 80 Prozent der börsennotierten Unternehmen die Konsenserwartungen für den Gewinn je Aktie. 

Renten

Die Inflationszahlen zeigen ein vielversprechendes Bild, aber die Dienstleistungsinflation erweist sich als hartnäckig. Das Wachstum in Europa bleibt hinter dem in den USA zurück und in Deutschland entwickelt sich die Konjunktur schlechter als erwartet. Kurzfristig hält die MEAG die am US-Zinsmarkt eingepreisten Rezessionsängste für übertrieben und sieht am langen Ende eher moderat steigende Zinsen zum Jahresende. 

Alternatives

Die MEAG erhöht strukturell die Quote im Bereich Alternative Assets zur weiteren Diversifikation des Portfolios. 

Liquidität

Aufgrund attraktiverer Alternativen hält die MEAG niedrige Kassenbestände.

Rechtlicher Hinweis:

Die rechtlichen Hinweise zu den einzelnen Investmentfonds entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt/Fondsporträt. Lesen Sie dazu bitte auch die allgemeinen Rechtlichen Hinweise. Geäußerte Prognosen oder Erwartungen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Entwicklungen können hiervon wesentlich abweichen. MEAG behält sich Änderungen der geschilderten Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Unterlage zu aktualisieren. Wertentwicklungen und Auszeichnungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen und Auszeichnungen.

 

 

Die Zinsfrage

Die Zinsfrage

Stefan Amenda, Leiter Aktien & Multi Asset

In den USA drängten sich Zinssenkungen schon fast auf, da sich der Arbeitsmarkt abkühlt und die Inflation zurückgeht. Klar ist, dass sich auf Sicht die Zinsen im Rückwärtsgang befinden, aber wann und wie schnell: Darüber scheiden sich die Geister. Stefan Amenda, Leiter Aktien und Multi Asset MEAG, gibt Antworten.  

Herr Amenda, Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank Fed, hat sich bereits vor dem September-Zinsentscheid deutlich für Zinssenkungen starkgemacht. Gab es eindeutige Signale? 

In aller Regel bereiten die großen Notenbanken die Märkte sorgfältig auf anstehende Zinsentscheidungen vor und geben entsprechende Signale. Dass die US-Notenbank die Zinsen im September senken wird, war von der Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet worden. Unklar war lediglich das Ausmaß der Zinssenkung. Die US-Notenbank hat sich in ihrer Septembersitzung dann für den großen Schritt von 50 Basispunkten entschieden und dies mit spürbaren Fortschritten auf der Inflationsseite sowie einer zunehmenden Abkühlung des Arbeitsmarktes begründet. Im weiteren Jahresverlauf dürften die US-Notenbanker die Zinsen weiter reduzieren, was insbesondere die Aktienmärkte positiv aufnehmen sollten. 

Und wie sieht es in Europa aus?

Das Wirtschaftswachstum in Europa bleibt hinter dem der USA zurück. Die erwartete Zinssenkung der Europäischen Zentralbank EZB ist im September erfolgt, aber die hartnäckige Inflation der Dienstleistungspreise muss weiter beobachtet werden. Dessen ungeachtet bleibt ein langsamer, aber stetiger Lockerungszyklus unser Basisszenario. Ein insgesamt günstiges Szenario. Ein volatiles Umfeld bietet uns Portfoliomanagern auch immer Chancen. 

Was folgt daraus für die Aktien? 

Die Bedingungen für die Aktienmärkte bleiben günstig. Obgleich sich die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession gerät, zuletzt etwas erhöht hat, bleiben wir bei unserem Szenario einer „sanften Landung“ der US-Konjunktur. Die Unternehmen verdienen gutes Geld und verfügen in der Regel über solide Bilanzen. In der abgelaufenen Berichtssaison konnte die Mehrheit der Unternehmen die Analystenschätzungen schlagen. Die MEAG geht auch für die kommende Berichtssaison davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt. Insbesondere die US-Unternehmen dürften erneut überzeugen. Unterstützung erhalten die Aktienmärkte auch von der Zinsseite. Sowohl in den USA als auch in Europa werden die Notenbanken die Zinsen weiter senken, was grundsätzlich positiv für Kapitalmärkte und speziell für Aktienmärkte ist.  

Wie entwickeln sich Anleihen? 

Da die Kapitalmärkte die Zinssenkungen in den USA sowie in Europa bereits weitgehend eingepreist haben, dürften die Auswirkungen an den Rentenmärkten begrenzt ausfallen. Die Renditen von Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten sollten zum Jahresende moderat steigen, auch vor dem Hintergrund der steigenden Haushaltsdefizite, die wieder stärker in den Fokus der Anleger rücken dürften.

Und was heißt das für den Anleger?

Ein volatiles Umfeld bietet uns Portfoliomanagern auch immer Chancen. Wir diskutieren die Lage an den Kapitalmärkten jeden Tag aufs Neue, gleichen diese mit unserer Einschätzung ab und positionieren uns entsprechend in den Portfolios. Die Misch- und vermögensverwaltenden Fonds von ERGO und MEAG stellen wir für das oben dargestellte Umfeld gut auf, damit private Anleger ihre angestrebten Vermögensziele mit unseren Fonds erreichen können.