Märkte & Trends 10/2023

Fokus-Thema:
Deutschland – Europas größter Fondsmarkt für Privatanleger

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Märkte im Überblick

 

Kapitalmarktindizes 13.10.2023 + / - Ultimo Vormonat  + / - Jahresbeginn

Aktien Deutschland (DAX®)

15.186,66 -4,45 9,07

Aktien Europa (EURO STOXX® 50)

4.136,12 -3,7 9,03

Dow Jones Industrials (PRICE INDEX)

33.670,29 -2,74 1,58

MSCI WORLD U$ (PRICE INDEX)

2.862,14 -3,34 9,97

Renten Deutschland (RexP)

123,48 0,06 -1,8
Währung Euro/US-Dollar 1,05 -1,53 -1,58

Quelle: Refinitiv, Werte seit Jahresbeginn und zur letzten Monatsmitte in Prozent.

DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG

EURO STOXX® ist eine eingetragene Marke von STOXX Limited

Anlageklassen im Überblick

Die allgemeine Risikoneigung ist negativ.

Die geopolitischen Spannungen haben mit der Krise im Nahen Osten zwischen Palästina und Israel wieder zugenommen. Derzeit gibt es keine erfolgversprechenden Initiativen zur Beendigung des Krieges und das Risiko einer weiteren Eskalation ist nicht auszuschließen, so dass zusätzliche Risikoprämien eingepreist werden könnten. Auch wenn die geopolitischen Risiken aus unserer Sicht derzeit die Hauptrisikotreiber sind, sehen wir weiterhin eine starke Wachstumsdynamik, insbesondere in den USA. Dennoch sind weitere Zinserhöhungen der FED unwahrscheinlich, da höhere Langfristzinsen, steilere Zinskurven und restriktivere Finanzierungsbedingungen die FED-Politik bereits unterstützen. Für die EZB ist das Bild klarer, da sie befürchtet, eine sich verlangsamende europäische Wirtschaft durch weitere Zinserhöhungen in eine Rezession zu stürzen und Probleme mit Italien zu bekommen. Unter den Schwellenländern hat China im dritten Quartal mit einem positiven BIP überrascht, und das Wachstum dürfte sich von einem niedrigen Niveau aus weiter beschleunigen.

So lesen Sie die Tabelle richtig  

 

Attraktiv

Mehrheitlich
attraktiv

Neutral

weniger
attraktiv

Unattraktiv

 

 

 

 

 

 

 

 

Anlageklassen  Einschätzung Kommentar
Aktien

Die allgemeinen Aussichten für die Aktienmärkte sind zwar leicht positiv, doch die geopolitischen Risiken beeinträchtigen das Aufwärtspotenzial erheblich. Aus fundamentaler Sicht bleibt ein starkes Wirtschaftswachstum in den USA wahrscheinlich, und die Berichtssaison könnte mit positiven Revisionen stark ausfallen. Europa bleibt eine größere Herausforderung, und für einen anhaltenden Bullenmarkt sind weitere positive BIP-Überraschungen aus China erforderlich. Aus technischer Sicht bleibt die Anlegerstimmung negativ und die Bewertungen sind uneinheitlich, wobei Europa eher günstig und die USA weiterhin teuer bewertet erscheinen.

Renten

Obwohl sich der Zinserhöhungszyklus der wichtigsten globalen Zentralbanken wahrscheinlich dem Ende zuneigt, rechnen wir in den kommenden Monaten weltweit mit steigenden Zinsen. Der Hauptgrund hierfür sind technische Erwägungen, insbesondere das erwartete Überangebot am Markt für Staatsanleihen aufgrund überstrapazierter Staatshaushalte. Da die globalen Zentralbanken als preisunempfindliche Käufer ausfallen dürften, muss das neue Angebot von preisempfindlichen privaten Anlegern absorbiert werden. Dies könnte die Zinsen für länger laufende Anleihen in die Höhe treiben. Unser bevorzugter Ausdruck dieser Einschätzung ist eine Positionierung, die auf eine höhere Zinsdifferenz zwischen langlaufenden und kurzlaufenden Anleihen sowie auf eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen den Kernländern der Eurozone und der Peripherie abzielt. Aus Risikomanagementgründen haben wir uns jedoch vorübergehend von Positionierungen getrennt, die auf höhere Zinsdifferenzen abzielen, und warten auf bessere Einstiegsmöglichkeiten, sobald die geopolitischen Risiken nachgelassen haben.

Bei Unternehmensanleihen ziehen wir Europa den USA vor. Während die fundamentalen und technischen Faktoren für die USA weiterhin positiv erscheinen, bereiten uns die Bewertungen im Vergleich zu Europa Sorgen. In den Schwellenländern halten wir an unserer negativen Einschätzung von Hartwährungsanleihen fest und sind gegenüber Lokalwährungsanleihen neutral positioniert. Dies ist vor allem auf den anhaltenden Zinsanstieg in den Kernzinsmärkten zurückzuführen, der eine Belastung darstellen dürfte. Strukturierte Produkte wie ABS könnten aus Portfoliokonstruktionsüberlegungen eine attraktive Beimischung darstellen.

Rohstoffe

Die Verlängerung der Förderkürzungen durch die OPEC und die rekordhohe Nachfrage haben den Ölpreis seit Ende Juni um rund 30 Prozent steigen lassen. Die geopolitischen Unsicherheiten und die damit verbundene Volatilität mahnen zur Vorsicht und zu einer neutralen Positionierung.

Liquidität

Angesichts der nach wie vor attraktiven Renditen, insbesondere für kurze Laufzeiten von Emittenten mit guter Bonität an den Anleihemärkten, schätzen wir die Liquidität weiterhin als neutral ein.

Rechtlicher Hinweis:

Die rechtlichen Hinweise zu den einzelnen Investmentfonds entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt/Fondsporträt. Lesen Sie dazu bitte auch die allgemeinen Rechtlichen Hinweise. Geäußerte Prognosen oder Erwartungen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Entwicklungen können hiervon wesentlich abweichen. MEAG behält sich Änderungen der geschilderten Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Unterlage zu aktualisieren. Wertentwicklungen und Auszeichnungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen und Auszeichnungen.

 

 

Lage in Nahost: was Anleger wissen sollten

Lage in Nahost: was Anleger wissen sollten

Stefan Amenda, Head of Equity & Multi Asset

Der Krieg in Nahost kam plötzlich, das menschliche Leid ist unermesslich. Eine Einschätzung zu den Auswirkungen dieser Ereignisse auf die Kapitalmärkte im aktuellen Gesamtkontext gibt Stefan Amenda, Leiter Aktien & Multi Asset.

Herr Amenda, inwieweit wirkt sich Ihrer Ansicht nach die politische Situation in Nahost auf die Kapitalmärkte aus?

Mit großer Bestürzung haben wir die Bilder und Ereignisse aus dieser Region aufgenommen, und unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen. Unsere Aufgabe als Kapitalanleger, auch für private Kunden, ist es, schnell zu einer Einschätzung zu kommen. Ganz grob gesagt: Je stärker sich weitere Akteure in diesen Krieg einschalten, umso heftiger dürften auch die Reaktionen an den Kapitalmärkten ausfallen. Derzeit sieht es so aus, als ob die Auswirkungen begrenzt bleiben könnten.

An welchen Faktoren lässt sich das ablesen?

Ein wichtiger Indikator ist hier der Ölpreis. Aus vergangenen Szenarien wissen wir, dass ein massiver Anstieg nicht ohne Folgeeffekte bleiben kann. Wir haben gesehen, dass der Ölpreis kräftig anzog, aber auch nicht über die 100-US-Dollar-Marke pro Barrel bei Brent Crude, und dann wieder zurückfiel. Zusätzlich gibt es natürlich auch weitere Faktoren, die den Ölpreis treiben. Das muss in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden.

Was haben Sie hier noch im Blick?

Die zentrale Frage bleibt: Haben wir den Höhepunkt bei den Zinsen schon gesehen oder kommt da noch etwas? Der Blick geht dabei in die USA, wo die Situation schon etwas weiter fortgeschritten ist. Die Inflationsraten sind dort zuletzt leicht rückläufig gewesen. Das macht Hoffnung und öffnet die Diskussion, wie lange uns die erhöhten Zinsen erhalten bleiben könnten. Am Ende sehen wir dann auch die Perspektive auf Zinssenkungen und günstigere Konjunkturperspektiven. Dies wiederum ist ein weiterer Faktor, der den Ölpreis stabilisieren sollte.

Worauf richten Sie vor diesem Hintergrund jetzt Ihren Fokus?

Zusammengefasst gilt: Nicht dem Ölpreis gilt unser Hauptaugenmerk, sondern der Inflationsentwicklung und der Notenbankpolitik. Und hier schauen wir insbesondere auf die US-Notenbank FED, deren Zinspolitik in jedem Fall bedeutend ist mit Blick auf die Weltkapitalmärkte.

Wie sollen sich Anleger in diesem Umfeld verhalten?

Im aktiven Portfoliomanagement beschäftigen wir uns viel mit aktuellen Ereignissen und ihrer Wirkung auf die Performance unserer Anlageprodukte. Dabei liegt unser Hauptaugenmerk darauf, wie wir mit klugen und wohlüberlegten Entscheidungen eine bessere Wertentwicklung für unsere Anleger herausholen können. Das erfordert nicht nur fundierte Kenntnisse, sondern auch eine laufende Beobachtung der Kapitalmärkte. Die meisten privaten Anleger sind deswegen gut beraten, in für sie passende Anlageprodukte zu investieren, die sie nicht täglich beobachten müssen. Die ERGO und MEAG Investmentfonds sind hierfür sehr gut geeignet und bieten auf die lange Sicht eine attraktive Performanceperspektive.