Vom Kleingeld zum Vermögen: das Geheimnis des Zinseszinseffekts

Von Stefan Amenda, Leiter Aktien und Multi Asset MEAG

Im Schlaf Geld verdienen? Das klingt zunächst unglaublich. Tatsächlich ist Zeit ein entscheidender Faktor beim Vermögensaufbau: Je länger man regelmäßig spart, desto höher wird in der Regel am Ende das Vermögen. Verantwortlich dafür ist der sogenannte Zinseszinseffekt, bei dem nicht nur das eingezahlte Geld, sondern auch die erwirtschafteten Erträge verzinst werden. Er ist die Grundlage dafür, das Geld „für sich arbeiten“ zu lassen. 

Geschichte

Dieses Prinzip ist alles andere als neu – bereits vor über 4.000 Jahren nutzten die alten Sumerer diesen Effekt, um ihr Vermögen zu mehren. Der Physiker Albert Einstein beschrieb den Zinseszinseffekt als das Achte Weltwunder

Funktionsweise 

Der Zinseszinseffekt tritt auf, wenn die Erträge einer Anlage nicht ausgezahlt, sondern wieder angelegt werden. Dadurch erhöht sich die Basis für künftige Erträge und das Vermögen wächst mit der Zeit immer schneller. Summiert sich der Effekt über 20 oder mehr Jahre, wachsen auch kleinere Beträge, die bei vielen Sparplänen eingezahlt werden, zu einem beachtlichen Vermögen

Beispiele

Zum Beispiel verzeichneten Kunden, die seit Mitte 2004 monatlich 50 Euro in einen weltweit investierenden Aktienfonds angelegt haben, zur Jahresmitte 2024 ein Depotvermögen von im Schnitt 27.300 Euro. Eingezahlt haben sie insgesamt aber nur 12.000 Euro. Bei einer Anlagedauer von 30 Jahren beträgt das Depotvermögen sogar 60.200 Euro, bei einer Einzahlung von 18.000 Euro.