Das weltweite Privatvermögen befindet sich auf einem Rekordhoch und wird voraussichtlich weiter steigen. Eine jüngst veröffentlichte Studie zeigt, dass private Haushalte in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren ein jährliches Wachstum ihres Geldvermögens von 5,9% erzielten. Dieser Wert ist vergleichbar mit den USA (6,2%), wurde jedoch durch eine fast doppelt so hohe Sparleistung erreicht.
Der entscheidende Unterschied liegt in der Zusammensetzung des Vermögenszuwachses: In Deutschland betrug der Beitrag der Wertsteigerungen am Vermögenserfolg lediglich 32%. In den USA war dieser Anteil mit 67% mehr als doppelt so hoch. Während deutsche Sparer vornehmlich auf sichere, aber niedrigverzinste Anlagen setzen, investieren US-Amerikaner ihr Erspartes vorwiegend am Aktienmarkt. Dieser Befund legt nahe, dass eine hohe Sparleistung durch eine renditeorientierte Anlagestrategie optimiert werden kann.
Kapital ungenutzt auf Konten
Jüngste Zahlen der Bundesbank für das erste Quartal 2025 belegen dies: Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland erreichte mit über 9 Billionen Euro brutto einen neuen Rekord. Davon entfällt mehr als ein Drittel auf Bargeld sowie Einlagen auf Giro- und Tagesgeldkonten. Dort können diese Vermögen jedoch kaum Zinsen erwirtschaften. Die daraus resultierenden Opportunitätskosten gegenüber einer Anlage, beispielsweise in Aktienfonds, sind erheblich.
Wertpapiere als Wachstumstreiber
Der Haupttreiber für das Vermögenswachstum der deutschen Bruttogeldvermögen um 7,4% im vergangenen Jahr waren tatsächlich Wertzuwächse bei Wertpapieren. Sowohl 2023 als auch 2024 stieg der Wert von Wertpapieren mit 11,5 bzw. 12% fast doppelt so schnell wie der von Bankeinlagen. Auch international zeigt sich die Bedeutung von Wertpapieren: Bei Anlegern in Nordamerika machen sie 59,2% der Portfolios aus, in Westeuropa liegt der Anteil bei 34,9%.
Fazit: Beratung für eine ausgewogene Strategie
Die Analyse zeigt: Wer bei der Geldanlage Kapitalmarktrisiken vollständig meidet, geht das Risiko ein, die eigenen Vermögensziele nicht zu erreichen. Gleichzeitig ist eine pauschal hohe Aktienquote nicht für jeden Sparer sinnvoll. Die optimale Anlagestrategie hängt stark vom individuellen Anlagehorizont und der persönlichen Risikobereitschaft ab. Insbesondere Sparer, die ihr Geld erst nach vielen Jahren wieder benötigen, können zwischenzeitliche Wertschwankungen in der Regel gut tolerieren. Langfristig zahlt sich eine gewisse Risikobereitschaft bei Aktienfonds in der Regel für jeden aus.