Schon gewusst?
Umlaufrendite – Indikator für die Zinsentwicklung am Rentenmarkt
Am deutschen Aktienmarkt ist der DAX der bedeutendste deutsche Aktienindex, den die Anleger im Blick haben. Der DAX misst die Wertentwicklung der 40 größten Unternehmen, bezogen auf die Marktkapitalisierung. Eine wichtige Orientierungsgröße am deutschen Rentenmarkt ist die Umlaufrendite. Sie wird täglich von der Deutschen Bundesbank ermittelt und gibt den durchschnittlichen Renditeertrag aller inländischen festverzinslichen Wertpapiere aus öffentlicher Hand an, die sich im Umlauf befinden. Sie gilt damit für Anleihen der öffentlichen Hand als Referenzsatz für den Vergleich risikoarmer und risikobehafteter Anlagen und ist ein Bezugspunkt für die Zinsentwicklung am deutschen Rentenmarkt. In die Berechnungen der Umlaufrendite fließen ausschließlich Renditen von Anleihen mit einer vereinbarten Laufzeit von über vier Jahren ein. Um eine möglichst repräsentative Auswahl zu treffen, werden die Renditen der einzelnen Papiere mit den zu Marktkursen bewerteten Umlaufsbeträgen gewogen.
Analog zum DAX ist auch die Umlaufrendite ein wichtiger Indikator, der die Erwartungen und die Stimmung der Marktteilnehmer widerspiegelt. Rechnen sie überwiegend damit, dass die Zentralbank in nächster Zeit die Zinsen erhöhen wird, lässt sich das imAnstieg der Umlaufrendite ablesen. Diese wiederum kann die Bereitschaft der Banken beeinflussen, Kredite zu vergeben. Dadurch legen in der Regel auch die Zinsen für Anlageprodukte wie Festgelder oder Sparbriefe zu. Im Asset Management dient die Umlaufrendite als Orientierungsgröße für die Zinsentwicklung am Rentenmarkt, um eine optimale Auswahl an festverzinslichen Wertpapieren für Rentenfonds oder Mischfonds zu treffen.