Schon gewusst?

Börsennotierte Unternehmen können – nach Zustimmung der Aktionäre – eigene Aktien zurückkaufen. Das reduziert die Anzahl ihrer Aktien im Streubesitz und somit den Einfluss der Aktionäre. Aktienrückkäufe sind in Deutschland auf maximal zehn Prozent des Grundkapitals gedeckelt. Mit einem Aktienrückkauf sendet ein Unternehmen immer auch eine Botschaft. Bringt es beispielsweise ein innovatives Produkt auf den Markt, fühlt sich aber an der Börse unterbewertet, deutet ein Aktienrückkauf darauf hin, dass es die eigenen Aktien für eine hervorragende Investitionsmöglichkeit hält. Ein mögliches Signal ist es auch, wenn die Geschäfte so gut laufen, dass das Unternehmen seine Kapitalüberschüsse in Aktienrückkäufe legt. Beides kann andere Marktteilnehmer bewegen, ebenfalls in dieses Unternehmen zu investieren.

Auch die sogenannte Kurspflege ist einer der Gründe für Unternehmen, eigene Aktien zurückzukaufen. Sind bei unveränderten Bedingungen weniger Aktien im Umlauf, verändern sich Kennzahlen wie der Gewinn pro Aktie. Das lässt die Aktie attraktiver wirken. Anleger profitieren zudem von einer tendenziell höheren Dividende. In der Regel gehen daher schon mit der – vorgeschriebenen – Ankündigung von Aktienrückkäufen steigende Kurse einher. Durch Aktienrückkäufe verringert sich der Streubesitz und somit das Risiko einer feindlichen Übernahme.

Nicht alle Marktteilnehmer bewerten Aktienrückkäufe optimistisch. Ihr Argument: Das Geld, das in Aktienrückkäufe fließt, fehlt einerseits für spätere innovative Projekte sowie als Finanzpolster in Krisenzeiten.