Schon gewusst?

Es ist vollbracht: die größte Reform in der Geschichte des deutschen Leitindex DAX (Deutscher Aktienindex). Mit dem Einzug von zehn zusätzlichen Aktiengesellschaften am 20. September 2021 änderte sich nicht nur die Anzahl der Mitglieder von 30 auf jetzt 40 im wichtigsten deutschen Börsenindex, sondern auch die Anforderungen. Neue DAX-Aspiranten müssen nun vor der Aufnahme mindestens zwei Jahre lang operative Gewinne erwirtschaftet haben. Außerdem werden die Zügel strenger angezogen: Wer Jahresabschlüsse und Quartalsberichte nicht fristgerecht einreicht und Corporate-Governance-Regeln (Grundsätze guter Unternehmensführung) missachtet, fliegt aus dem Klub der 40. Den Ausschlag für die Aufnahme in den DAX gibt die Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien – der Börsenumsatz spielt anders als bisher keine entscheidende Rolle mehr.

40 statt 30 – das ändert auch das Gewicht jedes einzelnen Unternehmens im DAX. Als größtes neues Schwergewicht zog Airbus in den Index ein. Besonders viel Platz unter den Neuankömmlingen nehmen die Branchen Biotechnologie sowie Pharma- und Medizintechnik im erweiterten Leitindex ein: Neu dabei sind der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, die Medizintechnik-Sparte Siemens Healthineers sowie das niederländische Biotechnologie- und Diagnostik-Unternehmen Qiagen.

Die „Neuen“ bringen Bewegung, Diversifikation und möglicherweise auch mehr Pep in den DAX. Zu den etablierten Mitgliedern gesellen sich nun junge, wachstumsstarke Unternehmen wie die Symrise, ein führendes Unternehmen für Duft- und Geschmackstoffe. Für frischen Wind aus Berlin sorgen der Modehändler Zalando sowie der Kochboxen-Hersteller HelloFresh. Aufgestiegen sind zudem der Sportartikelhersteller Puma, die Porsche Automobil Holding sowie der Großkonzern Brenntag, Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Brennstoffen.