Märkte & Trends 03/2021

Fokus-Thema:
Wie nachhaltig ist das Kursniveau?


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Märkte im Überblick

 

Kapitalmarktindizes 15.03.2021  + / - Ultimo Vormonat  + / - Jahresbeginn
Aktien Deutschland (DAX®) 14.461,42 2,49 5,41
Aktien Europa (EURO STOXX® 50) 3.829,84 2,56 7,80
Renten Deutschland (RexP) 144,88 -0,87 -0,23
Währung Euro/US-Dollar 1,19 -1,78 -2,61

Quelle: Thomson Reuters DATASTREAM, Werte seit Jahresbeginn und zur letzten Monatsmitte in Prozent.

DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG

EURO STOXX® ist eine eingetragene Marke von STOXX Limited

Anlageklassen im Überblick

 So lesen Sie die Tabelle richtig

  

Attraktiv

Mehrheitlich
attraktiv

Neutral

weniger
attraktiv

Unattraktiv

 

 

 

 

 

 

Anlageklassen     Kommentar
Aktien


Die Aktienmärkte zeigen weiterhin eine starke Performance. Wir bevorzugen Europa gegenüber den USA und Schwellenländern. Insbesondere in Asien zeigen sich Technologiewerte zuletzt eher schwach. Neben Aktien aus dem Euroraum sehen wir auch Unternehmen aus der Schweiz als attraktiv bewertet. Dank einer defensiven Branchenausrichtung ist die Schweiz eine gute Beimischung zu den stärker konjunkturabhängigen Unternehmen aus dem EuroStoxx 50.

Renten

Der Zinsanstieg in den USA geht weiter, allerdings in einer Geschwindigkeit, in der noch keine negativen Effekte für die Aktienmärkte Europas beobachtet werden können. Mit Staatsanleihen kann daher aktuell nur schwierig eine positive Rendite erwirtschaftet werden. Sobald der Zinsanstieg in den USA sein Momentum verliert, sind US-Staatsanleihen wieder besser verzinst und attraktiv als Stabilisator im Portfolio. Momentan empfiehlt sich jedoch ein Abwarten, wie weit die 10-jährigen US-Renditen noch steigen.

Rohstoffe

Nach ersten Gewinnmitnahmen Ende Februar sehen wir einem guten Wiedereinstiegszeitpunkt in die Rohstoffmärkte entgegen. Auch wenn die Impfkampagne vor allem in europäischen Ländern hinter den Erwartungen liegt, so stimmen die Erfolge in den USA, Großbritannien und Israel optimistisch, dass in den nächsten Monaten wieder mit verstärkter wirtschaftlicher Aktivität und Reisetätigkeit gerechnet werden kann, was den Rohstoffmarkt unterstützt.

Liquidität

In der aktuellen Marktphase sind wir grundsätzlich voll investiert, nutzen aber auch Gewinne für den Erwerb von Absicherungsinstrumenten, um investiert bleiben zu können.

 

Rechtlicher Hinweis:

Die rechtlichen Hinweise zu den einzelnen Investmentfonds entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt/Fondsporträt. Lesen Sie dazu bitte auch die allgemeinen Rechtlichen Hinweise. Geäußerte Prognosen oder Erwartungen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Entwicklungen können hiervon wesentlich abweichen. MEAG behält sich Änderungen der geschilderten Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Unterlage zu aktualisieren. Wertentwicklungen und Auszeichnungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen und Auszeichnungen.

 

 

Expertenmeinung

Expertenmeinung

Stefan Amenda, Head of Equity & Multi Asset

Sind Unternehmensanleihen out?

Anleihemärkte seien derzeit kein guter Ort für Investments – so die Meinung von US-Finanzinvestor Warren Buffet. In seinem jüngsten Brief an Aktionäre schreibt er: Investoren versuchten, ihre „erbärmlichen Renditen“ auszubessern, indem sie Anleihen von „wackeligen Emittenten“ kauften. Sollten Anleger dem Anleihenmarkt den Rücken kehren? Sind Anleihen, auch Unternehmensanleihen, „out“?

Günstige Finanzierung über Anleihen

Fakt ist: In der Niedrigzinsphase kommen Unternehmen über die Ausgaben von Anleihen günstig an frisches Geld. Selbst Firmen, die bereits vor der Pandemie schwächelten, können sich, wenn auch zu etwas höheren Zinsen, immer noch sehr günstig finanzieren. Und damit auch hoch verschulden. Entfällt der – im Buffet-Jargon – „wackelige“ Schuldner, geht der Anleger leer aus. Und auch im Fall schnell steigender Zinsen verlieren Anleihen stark an Wert.

Nur größere Emittenten relevant

Für uns sind bei Unternehmensanleihen nur die größeren Emittenten relevant. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 haben wir hier Verbesserungen in der Kreditwürdigkeit gesehen. Diese dürften sich in diesem Jahr fortsetzen, wenn sich Umsätze, Gewinne, Verschuldungsgrad sowie Ratings weiterhin positiv entwickeln. Mit der Kreditwürdigkeit steigen die Kurse von Unternehmensanleihen, zur Freude bereits engagierter Anleger. Wer jetzt hingegen neu in Firmenanleihen investiert, muss sich mit niedrigeren Renditen zufriedengeben. Denn bei verbesserter Bonität können die Unternehmen dem Investor niedrigere Zinsen für frisches Geld bieten.

Gesamtwirtschaftlich positiver Trend

Wir gehen von einer konjunkturellen Erholung aus, sowohl in Europa als auch in den USA. Auch wenn uns die Pandemie noch einige Zeit begleiten wird, sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt keine gravierend negativen Auswirkungen. Schließlich hat die Politik gemeinsam mit den Zentralbanken einen Modus gefunden, die Gesamtwirtschaft ohne allzu schwere Blessuren durch diese schwierigen Zeiten zu bringen. Die positive Entwicklung wird es den Unternehmen ermöglichen, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen.

Rating-Heraufstufungen erwartet

Die Liquiditätsbeschaffung in schwierigen Zeiten der Pandemie hat den Verschuldungsgrad auf ein noch nie dagewesenes Niveau gehievt. Nach der anfänglichen Welle von Rating-Herabstufungen geht es jetzt wieder aufwärts. Selbst wenn die Verbesserungen in diesem Jahr dazu führen, dass Unternehmen ihren Ausblick nach oben anpassen, dürfte für viele Firmen mit hoher Verschuldung eine Rating-Heraufstufung erst 2022 kommen.

Erholung regional unterschiedlich

Davon losgelöst dürfte die Erholung je nach Sektor und Region sehr unterschiedlich ausfallen. In den USA könnten fast 50 Prozent der Unternehmen bis Ende 2021 zu Finanzkennzahlen wie vor der Pandemie zurückkehren. In Europa wird für weniger als 25 Prozent der Unternehmen eine ähnliche Erholung erwartet. Für uns als Investor bedeutet das: genau hinsehen, um lohnende Anlageziele herauszupicken.

Firmenanleihen halten

Unternehmensanleihen lassen sich in einer solch schwierigen Marktsituation nur schwer oder gar nicht veräußern. Durchhalten ist daher die Devise – und zwar für die Emittenten als auch für den Investor. Durchhalten, bis wir die schwierigen Zeiten hinter uns gelassen haben und sich die Situation wieder stabiler zeigt. Die Aussage von Waren Buffett ist vor diesem Hintergrund viel zu pauschal. Unternehmensanleihen sind keineswegs „out“ und sollten auch weiterhin in einem gut diversifizierten Portfolio eine Rolle spielen.

Bitte beachten Sie: Ereignisse aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung können bei Eintreten negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens und damit auf den Wert der Investition haben.

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